Tradition ist bewahrter Fortschritt, Fortschritt ist weitergeführte Tradition“ Carl Friedrich von Weizsäcker (1912 – 2007)
Musik und Aktivitäten
- Beschäftigung und Erleben früherer Kulturepochen: Der Leiter hat nach seinem Diplom in Physik auch Musikwissenschaften studiert. Deshalb ist es für ihn naheliegend, alte und neue Musik aufzuführen, z. B. Werke folgender Komponisten:
Dufay, Josquin, Jannequin, Palestrina, Lasso, Monteverdi, Gesualdo, Hassler, Schütz, Purcell, Lully, Händel, Bach, allg. Klassiker und Romantiker, Distler, Kodaly, Stravinskij, Bárdos, Hindemith, Poulenc, Messiaen, Jennefelt, Pärt - Russische Kirchenmusik: Rimskij-Korssakov, Tschaikovskij, Rachmaninov u. a.
- Europäische Folklore: Es handelt sich hier um wertvolle Chorsätze von Komponisten der jeweiligen Länder. Vorherrschend ist hier Osteuropa. Die Werke sind meist a cappella, z. T. auch mit Solisten und Tänzern (Tanzgruppen aus Polen, Rumänien und dem Balkan)
- Erlebnisreiche Tourneen ins Ausland: europäische Länder, dazu Japan, Russland.
Geschichte
Seit 1966 trafen sich im Max-Planck-Institut für Biochemie auf Anregung des Physikers und Musikwissenschaftlers Dr. Franz Brandl Mitarbeiter verschiedener Nationen zum gemeinsamen Singen. Von Anfang an ergab sich daraus eine Programmvielfalt in Sprache und Repertoire. In diesem a-cappella-Ensemble, das sich zum Münchner Madrigalchor entwickelte, sind nach wie vor überdurchschnittlich viele junge Mitglieder vertreten.
Im Frühjahr 1994 nahm der Münchner Madrigalchor am internationalen Chorwettbewerb in Riva del Garda teil und wurde mit zwei Silbermedaillen ausgezeichnet.
Als einmaliges Ereignis erlebten die Chormitglieder ihren Auftritt beim Konzert der Drei Tenöre mit José Carreras, Plácido Domingo und Luciano Pavarotti am 3. August 1996 im Olympiastadion München.
Chorleiter Franz Brandl sorgt in seiner „Soloklasse Münchner Jugendchor“ (Einstiegsalter 8-12 Jahre) für Nachwuchs.
Informationen
Der Münchner Madrigalchor verschickt jeden Herbst sein Jahresprogramm per Email an interessierte Zuhörer (in Papierform nur auf Anfrage). Dieses kann über die Kontaktseite angefordert werden.
Stimmtraining
„Die menschliche Stimme ist das größte Instrument überhaupt“ Leonard Bernstein
Der Chorleiter ist u.a. Stimmphysiologe (Stimmforschung) und Gesangspädagoge und gibt auch Meisterkurse und Seminare für Gesang. Aufbauend auf seinem Physikstudium und einer umfangreichen klinischen Tätigkeit betreibt der Chorleiter seit über 30 Jahren Stimmforschung, die in seinen Gesangsunterricht und seine Chorarbeit Eingang findet. Ähnlich wie in den Gesangsmetropolen in den USA wird eine naturwissenschaftlich fundierte „physiologisch-physikalische Technik“ geboten. Die mehr berüchtigten als hilfreichen „Hilfsvorstellungen“ und die schädlichen Begriffe wie Stütze, Tonsitz, Maske und dergleichen werden vermieden und auch die Erarbeitung der Resonanz folgt den akustisch-physikalischen Gesetzen.
Die Methode ist auch hier – wie oben in der Auswahl der Musikliteratur – die Anbindung an die historische Gesangsausbildung und Gesangstechnik. Es werden die erfolgreichsten Techniken der Belcanto-Epoche eingebracht, ergänzt durch die moderne Stimmphysiologie. Das Ziel ist die Annäherung an die Technik der Profi-Sänger.
In der Praxis wird eine variable Technik versucht, die „Tongebung“ soll der Tonvorstellung der jeweiligen Epoche entsprechen (Renaissance, Klassik, Romantik und Foklore).